Beschreibung
Im Hinblick auf die andauernde Diskussion um den „Wettbewerb der Rechtsordnungen“ und angesichts bedeutender Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Südafrika untersucht die Verfasserin, unter welchen Voraussetzungen Gesellschaften mit beschränkter Haftung aus Deutschland bzw. Südafrika in den jeweils anderen Staat ziehen können und welches Sachrecht eingreift. Die Untersuchung fokussiert sich dabei auf die praxisrelevanten Felder der internationalen Zuständigkeit, der Anerkennung und Parteifähigkeit der Gesellschaft, der persönlichen Haftung von Gesellschaftern und Geschäftsführern und des Internationalen Insolvenzrechts im Fall der Verwaltungssitzverlegung und stellt die Rechtsfolgen der Gründungsanknüpfung im südafrikanischen denen der modifizierten Sitztheorie im deutschen Recht gegenüber. In der Folge erläutert die Autorin mit Hilfe des Referentenentwurfs für ein Internationales Gesellschaftsrecht, den aktuellen unionsrechtlichen Entwicklungen sowie einer detailierten Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen der Gründungstheorie, dass die Einführung der Gründungsanknüpfung auch in Bezug zu Drittstaaten weiterhin sinnvoll wäre. Im Verlauf der Arbeit werden zudem die Gesellschaftsrechtsreformen in Deutschland und Südafrika und deren Zwecke untersucht, einzelne Qualifikations- und Auslegungsfragen insbesondere zu Haftungsfragen im Dunstkreis von EuGVVO, EuInsVO, Rom II-VO und nationalen Vorschriften erörtert sowie Rechtsentwicklungen auf nationaler und unionsrechtlicher Ebene genauer beleuchtet.