Beschreibung
Die gewerbliche Suche nach unbekannten Erben stellt ein florierendes und – vor dem Hintergrund demographischer und sozialer Entwicklungen – expandierendes Geschäftsfeld dar. Bislang spielt sich diese Ermittlungstätigkeit in Deutschland aber weitgehend in einer rechtlichen Grauzone ab. Gewerbliche Erbenermittler werden zunächst auf eigenes finanzielles Risiko tätig. Aus diesem Grund sind sie daran interessiert, mit den aufgefundenen Erben eine erfolgsbezogene und prozentual ausgestaltete Provisionsvereinbarung abzuschließen. Lehnt ein kontaktierter Erbe den angebotenen Vertragsschluss jedoch ab, stellt sich die Frage, ob ein außervertraglicher Anspruch auf Erstattung der getätigten Aufwendungen besteht. Da gewerbliche Erbensucher häufig grenzüberschreitend agieren, kann hierbei die Bestimmung des international zuständigen Gerichts und des anwendbaren Rechts maßgeblich für den Ausgang eines etwaigen Rechtsstreits sein. Dies macht insbesondere der Blick auf die konträre Rechtsprechung in Deutschland und Frankreich deutlich. Der vorliegende Band beschäftigt sich in einem ersten Teil mit den allgemeinen rechtlichen Grundlagen der gewerblichen Erbensuche in Deutschland und Frankreich. Teil zwei und drei der Arbeit widmen sich den vertraglichen Zahlungs- und außervertraglichen Ausgleichsansprüchen gewerblicher Erbenermittler. Dabei wird ein Schwerpunkt auf die Bestimmung des international entscheidungszuständigen Gerichts sowie des jeweils anwendbaren Rechts gelegt. Die deutsche Rechtslage im gemeinschaftsrechtlichen Kontext wird umfassend dargestellt, ein jeweils vergleichender Blick auf die französische Rechtslage rundet die Untersuchung ab.