Beschreibung
Lange Zeit wurde die aktienrechtliche Vorstandshaftung als Papiertiger abgetan und ihre Verschärfung immer wieder angemahnt. Inzwischen hat der Wind gedreht: Schätzungen gehen für Ende 2013 von 6.000 anhängigen Managerhaftungsverfahren aus und spektakuläre Haftungsfälle haben verdeutlicht, dass die Haftung die „wirtschaftliche Todesstrafe“ für das haftpflichtige Vorstandsmitglied bedeuten kann. Die Beschränkung der Vorstandshaftung ist daher binnen kürzester Zeit sowohl ins Zentrum der wissenschaftlichen Diskussion als auch auf die rechtspolitische Agenda gerückt. Mit seiner von der Studienstiftung des deutschen Volkes geförderten Dissertation legt Philipp Scholz die erste monografische Aufarbeitung der Thematik vor. Er zeigt auf, dass Vorstandsmitgliedern tatsächlich nicht nur ausnahmsweise die existenzvernichtende Inanspruchnahme droht. Die Notwendigkeit einer Beschränkung der Vorstandshaftung verdeutlicht er unter rechtspolitischen, rechtsökonomischen, systematischen und nicht zuletzt verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten. Auf dieser Grundlage lotet er die Möglichkeiten einer Haftungsbeschränkung auf Basis der lex lata aus und entwirft ein stimmiges wie praktisch handhabbares Konzept zur Begrenzung der Vorstandshaftung de lege ferenda.